„Versuche, dein Leben zu machen“

Die beeindruckende Geschichte von Margot Friedländer

Die Welt trauert um Margot Friedländer – Eine Jüdin, die den Holocaust überlebt hat und als Zeitzeugin eine eindrückliche Mission für menschliches Miteinander und gegen das Vergessen setzte.  

Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 als Margot Bendheim in Berlin geboren. Nachdem sie die Schule beendet hatte, arbeitete sie als Lehrmädchen in einer Schneiderei. Nach einigen gescheiterten Ausreiseversuchen der Familie, musste sie ab 1940 Zwangsarbeit leisten und lebte nach der Trennung ihrer Eltern nur noch mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Ralph zusammen. Am 20. Januar 1943 plante ihre Mutter die gemeinsame Flucht zu Verwandten nach Oberschlesien, welches heutzutage größtenteils in Polen liegt. Doch die Flucht verlief nicht wie geplant, denn Ralph wurde von der Geheimen Staatspolizei des nationalsozialistischen Deutschlands verhaftet. Die Mutter der beiden stellte sich der Gestapo und wurde mit ihrem Sohn nach Auschwitz deportiert, wo beide ermordet wurden. 

Friedländer schaffte es, 15 Monate unterzutauchen, wurde jedoch 1944 nach einer Ausweiskontrolle verhaftet und in das Konzentrationslager nach Theresienstadt deportiert. Dort traf sie ihren späteren Ehemann Adolph Friedländer wieder, den sie bereits aus dem Jüdischen Kulturbund in Berlin kannte. Als Einzige ihrer beiden Familien überlebten sie den Holocaust und wanderten anschließend nach New York aus, wo Margot Friedländer über sechs Jahrzehnte lebte und als Schneiderin arbeitete.  

Am 25. Dezember 1997 verstarb ihr Mann und Margot Friedländer entschied sich im Alter von 88 Jahren noch einmal nach Deutschland zurückzukehren. Seit 2010 wohnte sie erneut in Berlin und veröffentlichte in diesem Jahr auch ihre Autobiografie „Versuche dein Leben zu machen‘‘. In Anlehnung an diese letzte Botschaft ihrer Mutter erzählt sie über ihr Leben und das Überleben des Holocausts.  

2023 wurde die Margot Friedländer Stiftung ins Leben gerufen. Sie beschäftigt sich wie Margot Friedländer selbst mit dem Leitmotiv „Seid Menschen‘‘ und steht für Toleranz und Demokratie. Seit 2024 wird im Zuge dieser Stiftung der Margot Friedländer Preis an Menschen verliehen, die zur Aufklärung über den Holocaust und Antisemitismus beitragen und sich für Menschlichkeit und Freiheit einsetzen. Friedländer selbst wurde 2024 für ihren Mut mit einem Bambi ausgezeichnet.

Am 9. Mai dieses Jahres verstarb Margot Friedländer im Alter von 103 Jahren. Die ganze Welt trauert um sie, doch sie hat uns allen gezeigt wie man mit Toleranz und Mut jede Situation meistern kann. 



Quellen:

https://www.jmberlin.de/zeitzeuginnengespraech-versuche-dein-leben-zu-machen (Stand: 13.05.2025)

https://margot-friedlaender-stiftung.de (Stand: 13.05.2025)

https://www.ndr.de/kultur/Zum-Tod-von-Margot-Friedlaender-Kulturwelt-trauert,margotfriedlaender100.html   (Stand: 13.05.2025)

https://www.rowohlt.de/buch/margot-friedlander-malin-schwerdtfeger-versuche-dein-leben-zu-machen-9783644104815 (Stand: 13.05.2025)