PSZ: Warum haben Sie Chemie studiert?
Frau Arbogast: Ich habe Chemie bis zur 11. Klasse nicht wirklich gemocht, weil ich nicht aufgepasst habe und lieber mit meinen Freunden geredet habe. In der 11. Klasse war ich in einem Chemie-Kurs, wo ich niemanden kannte, und habe mir dann gedacht, vielleicht passe ich mal auf. Ich habe gute Noten geschrieben, aber die anderen Mitschüler haben es mir nicht gegönnt und haben gesagt, dass der Lehrer mir eine bessere Note gegeben hat, weil er mich als Schülerin mehr mögen würde. Daraufhin habe ich mich noch mehr angestrengt, damit ich in der nächsten Arbeit auch eine gute Note schreibe, und das habe ich dann auch geschafft. Dann hatte ich die Grundregeln der Chemie verstanden und gemerkt, dass man in Chemie nichts glauben muss, sondern alles erklären und begründen kann.
Wie lange hat Ihr Studium gedauert?
Mein Bachelor hat drei Jahre gedauert, mein Master zwei Jahre, und dann noch eineinhalb Jahre Referendariat. Insgesamt hätte es sechseinhalb Jahre gedauert. Aber da ich noch Umweltchemie in Nordspanien in San Sebastián studiert habe und danach noch in New York war, hat es insgesamt siebeneinhalb Jahre gedauert. Das Auslandsjahr würde ich jedem empfehlen, da es sprachlich und kulturell total bereichernd ist.
Was interessiert Sie an dem Fach Chemie?
Besonders spannend finde ich die Debatte um den Klimawandel. Da kursieren so viele Informationen und neue Studien, die man mithilfe eines naturwissenschaftlichen Blickes beurteilen kann. Die Chemie hilft dabei die Diskussion über die einzelnen Aspekte besser nachvollziehen zu können.
Wie lange sind Sie schon Lehrerin?
Ins Referendariat bin ich 2020 gegangen und war dort eineinhalb Jahre. Danach hatte ich meine erste Stelle am Gymnasium Köln-Pesch und bin seit dem 6. Dezember 2021 hier an der Schule.
Warum sind Sie keine Chemikerin geworden?
Ich wollte unbedingt Lehrerin werden, aber es stand nie zur Debatte, dass ich nur Chemie studieren möchte. Ich habe mich an mehreren Universitäten mit den Fächern Geschichte, Spanisch, Mathe und Chemie beworben und wurde auch für beide Fächer angenommen. Dann habe ich mich für die Fächer entschieden, in denen meine alten Lehrer am wenigsten motiviert waren, und das waren in dem Fall die Fächer Mathe und Chemie.
Vielen Dank für das Interview!